Seit dem Schuljahr 2019 – 2020 organisieren wir zwei Klassen der 1. Stufe im Lernatelier.
Das Lernatelier ist eine Unterrichtsform, die der steigenden Heterogenität der Schülerinnen und Schüler Rechnung trägt und das individuelle Lernen begünstigt. Unterstützt wurden wir in der zweijährigen Vorbereitungsphase von der Deutschsprachigen Gemeinschaft und begleitet von der Schweizer Fachhochschule Brugg.
Die Philosophie des Lernateliers erklärt sich wie folgt:
Eine homogene Klasse gibt es nicht. Alle Schüler lernen nicht gleich schnell und auf dieselbe Art und Weise.
In allen Unterrichten am KAE lernen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Methoden kennen um den für sie passenden Lernweg zu finden. Der Lehrer fungiert in der Regel als Wissensvermittler und bestimmt in Absprache die Arbeitsformen seiner Schüler.
Im Lernatelier ist die Vorgehensweise eine andere. Hier arbeitet jeder Schüler in seinem Rhythmus an seinem persönlichen Lernziel, das er mit seinem Fachlehrer im Vorfeld bestimmt hat.
Der Unterricht im Lernatelier ist nicht besser oder schlechter als der traditionelle Unterricht. Die Herangehensweise ist nur eine andere.
Folgende Kompetenzen möchten wir durch die Arbeit im Lernatelier zusätzlich fördern: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
Dies funktioniert nicht von heute auf morgen, sondern muss geübt werden. Innerhalb von zwei Jahren sollte es jedem Schüler gelungen sein, diese Kompetenzen zu erreichen.
Im Lernatelier werden folgende Fächer unterrichtet: Mathematik, Deutsch, Französisch, Geschichte und Erdkunde.
Der Unterricht ist aufgeteilt in Inputstunden (= Frontalunterricht und kooperatives Arbeiten im Klassenverband) und Stunden im Lernatelier (= individuelles Arbeiten). Die Stunden sind im Stundenplan entsprechend vermerkt.
In den Inputstunden wird gemeinsam gelernt, im Lernatelier arbeitet jeder Schüler für sich an seinen Aufgaben und in seinem Rhythmus.
Der Fachlehrer ist Lernbegleiter (= Coach oder Tutor). Er unterstützt den Schüler in seinem Lernprozess, gibt Tipps und Feedback in regelmäßig stattfindenden Standortgesprächen.
Lerntagebuch und Tutorengespräche, feste Regeln und eine effektive Zeitnutzung sind wichtige ergänzende Tools im Arbeitsprozess.
Inhaltlich lernen die Schüler das Gleiche wie die Schüler, die nicht im Lernatelier unterrichtet werden. Alle haben Abfragen und Prüfungen und werden ab dem 3. Jahr wieder gemeinsam unterrichtet. Ab dem 3. Jahr gibt es kein Lernatelier mehr.
Das Lernatelier bietet Platz für insgesamt 60 Schülerinnen und Schüler. Angepasste Räumlichkeiten begünstigen die beiden Arbeitsformen. Die Inputstunden finden in einem herkömmlichen Klassenraum statt, das Lernatelier ist eine großzügige Fläche, ausgestattet mit persönlichem Arbeitsplatz, Computerplätzen, Sitzgruppen, Sofaecken, etc.
Im Lernatelier herrscht Flüsterkultur, im Inputraum wird laut gesprochen.
Das Lernatelier ist gedacht für Schülerinnen und Schüler des 1. und 2. Jahres, und zwar für jeweils 15 deutschsprachige und 15 bilingual deutschsprachige Schüler. Die Schüler des diesjährigen 1. Jahres steigen im Schuljahr 2020 – 2021 ins 2. Jahr im Lernatelier.
Für das kommende 1. Jahr haben wir 30 Plätze frei.
Wer Interesse hat, im Lernatelier Unterricht zu haben, vermerkt dies bei der Einschreibung auf dem Einschreibebogen. Die Namen werden gesammelt.
Am Ende der Einschreibephase im August werden per Losverfahren die Plätze vergeben, und zwar so, dass die Anzahl Mädchen und Jungen ausgeglichen ist und für jeden Grundschulsektor ein Kontingent an Plätzen freigehalten wird.
Ende August erfahren Sie per Post, ob Ihr Kind einen Platz im Lernatelier oder in einer anderen Klasse hat.
